Nachfolgend sehen Sie eine Aufstellung von häufig entstandenen Fragen, die wir gerne zur Aufklärung umfassend beantorten:

Man hört immer nur, 100 Milligramm Vitamin C am Tag seien ausreichend.

Diese Mengenangabe geht auf Untersuchungen an Strafgefangenen nach dem 2. Weltkrieg zurück. Bei 100 Milligramm täglich trat gerade noch kein Skorbut auf. Diese Angabe gilt nur für junge und gesunde Erwachsene. Tatsächlich nimmt ein Großteil der Bevölkerung nicht einmal diese Menge zu sich. Es gibt bis heute keine Empfehlungen zum Bedarf bei Krankheiten und im Alter. Aus Tierversuchen weiß man, dass sich unter Stress der Bedarf verzehnfacht.

Wieviel Vitamin C sollte man nehmen?

Bis 200 Milligramm am Tag werden kaum über die Nieren ausgeschieden. Man erreicht damit aber nur einen sehr niedrigen Blutspiegel, der nicht ausreicht, uns gesund zu erhalten. Da Ascorbin ein sehr kleines Molekül ist, ähnlich wie Glukose, wird es bei Tagesdosen über 200 Milligramm rasch über die Nieren ausgeschieden und man muss es ständig zuführen, um einen guten Blutspiegel aufrechtzuerhalten (dynamic flow). Diese Menge ist individuell sehr unterschiedlich, von wechselnden Lebensumständen abhängig (chronische Krankheiten, Medikamenteneinnahme, Stress, Erkältungszeiten, Genussmittel) und liegt zwischen 0,25 und 20 Gramm pro Tag, meist bei 4 – 8 Gramm.

Welche Nebenwirkungen hat Vitamin C?

Bei oraler Einnahme nur harmlose Nebenwirkungen, die dosisabhängig sind: Durchfall, Blähungen. Vor der intravenösen Gabe von Ascorbin sollte ein Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (G-6-PD-Mangel) ausgeschlossen werden, da er zu einer Hämolyse führen kann. Die G-6-PD findet sich in den roten Blutkörperchen. Die Synthese dieses Enzyms wird x-chromosomal gesteuert. Mangelerscheinungen haben ein Pol-Äquator-Gefälle und sind in Afrika häufig, in Europa sehr selten. (Ein wissenschaftlicher Schelm, wer da einen Zusammenhang mit dem Vitamin D sieht).

Verursacht eine hohe Vitamin C Zufuhr Nierensteine?

Nein. Diese Behauptung gehört ins Reich der Fabeln. Nierensteine bekommt man, wenn man zu wenig trinkt. Nierensteine, die in basischem Urin entstehen, werden sogar durch Ascorbin verhindert. Die Oxalatausscheidung bleibt selbst unter Infusionen mit ≥60 Gramm Vitamin C unbeeinflusst niedrig. Als Alibi für diese unwissenschaftliche Angstmacherei dienen die einzigen zwei Veröffentlichungen in der gesamten medizinischen Weltliteratur seit 1940 über Nierensteine unter Vitamin C Infusionen bei zwei niereninsuffizienten Dialysepatienten im Endstadium.

Was sind Mikronährstoffe?

Man bezeichnet damit Moleküle, die zwar lebensnotwendig sind, aber in nur sehr geringen Mengen aufgenommen werden müssen, also im ein-, maximal zweistelligen Milligrammbereich (Tausendstelgramm) und im Mikrogrammbereich (Millionstelgramm). Manche Substanzen werden traditionell als Mikronährstoffe bezeichnet, obwohl sie es nach ihrer lebensnotwendigen Erfordernis nicht sind (Beispiel: Vitamin C 100mg und mehr). In erster Linie handelt es sich um Vitamine und Spurenelemente.

Wofür ist Vitamin B3 erforderlich?

Mit 1000 mg Vitamin B3 in Form des Niacins kann man einen erhöhten Cholesterinspiegel senken. In dieser Dosierung bzw. bis zu 3x1 Gramm ist es in der Form des Niacins oder des Nicotinamids/Niacinamids zur Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen oder ADHS geeignet.

Ist Vitamin B3 ein Vitamin?

Eigentlich nicht. Sein Bedarf liegt in der Größenordnung des Bedarfs an Aminosäuren. Seine Bezeichnung als Vitamin hat historische Gründe, ist aber etabliert. Außerdem kann es aus Tryptophan im Körper synthetisiert werden, erfüllt also die Definition eines Vitamins nicht (lebensnotwendiges Molekül, das unser Körper nicht synthetisieren kann und das mit der Nahrung aufgenommen werden muss).

Ist Vitamin C ein Vitamin?

Auch die Bezeichnung des Vitamins C als Vitamin hat nur historische Gründe: Dieses Molekül wurde nach Vitamin A und B und vor Vitamin D und E entdeckt. Es ist ein Nährstoff und kein Mikronährstoff. Sein Bedarf liegt um ein Vielfaches höher als der Bedarf an den eigentlichen Vitaminen.

Ist Vitamin D ein Vitamin?

Vitamin D ist nach seiner Struktur ein Steroid, also ein Hormon, dem Cortisol und den Sexualhormonen ähnlich. Wichtiger als seine akkurate wissenschaftliche Bezeichnung sind aber allemal die Kenntnis seines Wirkungsspektrums und die richtige Dosierung.

Es heißt, Vitamin C verhindere keine Erkältungen.

Diese Untersuchungen sind nicht aussagekräftig, da viel zu wenig (nur bis 1 Gramm/Tag) Ascorbin verabreicht wurde. Zur Vermeidung eines Virusinfektes der Atemwege braucht man täglich Ascorbin im zweistelligen Grammbereich. Es ist unwissenschaftlich, zu niedrig zu dosieren und daraus falsche Schlussfolgerungen zu ziehen. Mit dem gleichen Trick kann man beweisen, dass die Anti-Baby-Pille nicht verhütet: Man verabreicht nur eine Tablette pro Woche oder Monat und wird feststellen, dass die Anti-Baby-Pille Schwangerschaften dann genauso wenig verhütet wie ein Placebo. Doppelblind randomisiert, placebokontrolliert und evidenzbasiert.

Wie verhütet man einen grippalen Infekt?

Bei den frühesten Krankheitssymptomen wie Nasenkribbeln, Frösteln, Gliederreißen, kalte Füße nimmt man sofoertnstündlich 2 Gramm (die Vitamin C Foundation empfiehlt 8 Gramm) für einen Tag. Als Nebenwirkung dieser höheren Dosis tritt nach einigen Stunden gewöhnlich Durchfall auf. Am nächsten und übernächsten Tag kann man die Dosis etwas reduzieren. Behandelt man nicht lange genug, kann der Infekt wieder aufflackern. Beginnt man zu spät, kann man den Infekt nicht verhindern, aber Krankheitsdauer und Symptomstärke deutlich mindern. Auch wenn die Nase läuft oder Husten auftritt besteht kein Krankheitsgefühl, keine Abgeschlagenheit und keine Einschränkung von Arbeits- und Leistungsfähigkeit.

Wann ist die intravenöse Gabe von Vitamin C sinnvoll?

Bei Krebs und zu dessen Vorbeugung, perioperativ, besonders bei Diabetikern, und bei Sepsis.

Wie dosiert man intravenös?

Zur Krebsbehandlung mindestens 15 bis über 60 Gramm per Infusion über eine Stunde, zwei- bis dreimal pro Woche als Dauertherapie. Zur Metastasenprävention insgesamt fünf Infusionen, Wiederholungen alle 1-3 Monate. Prä-, peri- und postoperativ täglich, bei Sepsis kontinuierlich.

Kann man mit einer ausgewogenen Ernährung seinen Vitamin C-Bedarf decken?

Nein. Man kann auch mit einer ausgewogenen Ernährungsweise lediglich Skorbut vermeiden; Präskorbut nur, wenn man von akuten und chronischen Krankheiten frei ist, keinen Stress hat, nicht raucht und keine Genussmittel konsumiert. Die Entwicklung chronischer und degenerativer Erkrankungen ist damit nicht zu verhindern. Die Menge an Vitamin C, die dem entspricht, was die Säugetiere täglich synthetisieren, die dazu imstande sind, ist mit Nahrungsmitteln nicht erreichbar.Was als ausgewogene Ernährung bezeichnet wird, ist nur von wenigen in die Tat umsetzbar. Entweder fehlt die Zeit durch Berufstätigkeit etc. oder das Geld zum Kauf gesunder Lebensmittel. Man muss den Begriff „ausgewogene Ernährung“ erst einmal definieren und nicht nur als industrielles Schlagwort verwenden. Was wird da ausgewogen? Von allem etwas, aber zu gleichen Teilen? Wird Fleisch mit Gemüse aufgewogen/ausgewogen oder weggelassen, was Unausgewogenheit bedeuten würde?Eine Orange (300 Gramm) enthält ungefähr 50 Milligramm Ascorbin und kostet etwa 1 €. Sie schmeckt und bietet außer Ascorbin noch weitere Vitamine und Ballaststoffe. Vitamin C Pulver ist jedoch erheblich ökonomischer und medizinisch gleichwertig. Fünfzig Milligramm als Pulver kosten nur 0,0015 €. So what? Was ist daran unausgewogen? Die Bilanz des Einzel- oder des Groß- und Außenhandels?

Wieviel Vitamin D sollten wir zu uns nehmen?

Soviel, dass ein Blutspiegel von 32 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) aufrechterhalten wird. Bei diesem Wert ist die Stoffwechselsituation ausgeglichen. Z. B. löst dann das Parathormon nicht mehr zu viel Calcium aus dem Knochen, so dass keine Osteoporose entsteht. Um den Vitamin D-Blutspiegel um 1 ng/ml zu heben, benötigt man 10000 I.E. Biochemisch sinnvoll ist eine tägliche Substitution von 800-1000 I.E. und zur Aufsättigung für limitierte Zeit 2000-4000 I.E. tgl.

Ist der Bedarf an Vitamin D über Sonnenbaden zu decken?

Sicherlich nicht. Die Sonne muss mindestens 45 Grad über dem Horizont stehen und die Körperoberfläche eine halbe Stunde bestrahlt werden – ohne Lichtschutzfaktor. Mit Sonnencreme und Lichtschutzfaktor 30 wären 15 Stunden täglich nötig.

Ist der Bedarf an Vitamin D mit der normalen Nahrung zu decken?

Nur theoretisch, praktisch nicht. Man müsste sich einseitig ernähren und jeden Tag über 100 Gramm Wildlachs oder 1 Kilogramm Kabeljau essen. Alternativ zur Vitamin-D-Tablette kann man mit täglich etwa einem Esslöffel Lebertran auch den Bedarf decken. Lebertran ist bei uns aber kein Bestandteil einer normalen, ausgewogenen Ernährung, sondern orthomolekulare Prävention. Sein Geschmack ist sehr gewöhnungsbedürftig.

Woher weiß ich, wieviel ich von einem Mikronährstoff konkret brauche?

Sehr gute Frage. Wir arbeiten an dem Problem, den individuellen Tagesbedarf an Makro- und Mikro-Nährstoffen, der je nach Lebenssituation, Nahrungszusammensetzung und von Tag zu Tag sehr unterschiedlich sein kann, möglichst genau zu beschreiben und berechnen. Dabei helfen Erfahrungswerte (Beispiel: Calcium), Symptome (Beispiel: Magnesium), Anamnese (Beispiele: Kupfer, Ascorbin) und Blutspiegelbestimmungen (Beispiele: Vitamin D3, Selen). Krankheiten müssen genauso berücksichtigt werden wie die exakte oder durchschnittliche Zusammensetzung der Nahrung, wobei deren konkreter Gehalt an Nährstoffen nur abgeschätzt und Tabellenwerken sporadischer Lebensmittelanalysen entnommen werden kann.

Wie sieht eine orthomolekular gute Ernährung aus?

Essen Sie, was Ihnen schmeckt, aber seien Sie zurückhaltend bei den Nahrungsmitteln, auf die Sie besonders viel Appetit haben. Davon essen Sie nur noch die Hälfte oder weniger wie bisher, Salat und Gemüse ausgenommen.Seien Sie vorsichtig mit Nahrungsmitteln, für die Werbung gemacht wird.Essen Sie möglichst keinen Zucker.Vermeiden Sie Minderwertiges (junk food). Essen sie wenig oder kein Fleisch.Normalisieren Sie die Nahrungsqualität durch Substitution der Substanzen, die in Ihren Lebensmitteln in zu geringer Konzentration enthalten sind: Vitamin C, Polyphenole, Vitamin D, Vitamin B12 besonders bei vegetarischer Ernährung, B-Vitamine ab dem 50. Lebensjahr wegen erhöhten Bedarfs, Magnesium (insgesamt etwa 300 mg/Tag, Calcium (1g/Tag insgesamt), Kupfer (1mg tgl.), Zink 7 mg tgl., Selen 30-100 µg/Tag, Coenzym Q 10 10-50 mg /Tag. Weitere Informationen finden Sie an anderen Stellen auf dieser Website und unter der Rubrik Orthomolekulare Therapie.


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